Die Geschichte des DRK-Kreisverbandes Altena
Gründungsprotokoll des DRK-Kreisverbandes Altena vom 30. Juni 1888
Unter dem Vorsitz des Königlichen Landrates, Herrn Dr. Kruse verhandelt zu Altena, den 30. Juni 1888
Nachdem auf Anregung des Herrn Oberpräsidenten vom 7. Januar d.J. eine Anzahl von angesehenen Männern der Provinz zusammengetreten sind, ist von diesen ein Verein vom roten Kreuze zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger in der Provinz Westfalen gegründet, dessen Statuten inzwischen von dem Central-Comite des Preußischen Vereins bestätigt sind. Der Zweck dieses Provinzialvereins besteht
- In der Unterstützung des Militär-Sanitätsdienstes in Kriegszeiten im Inlande und im Bereich der Etappenbehörden und zwar in der Krankenpflege, dem Krankentransport und in dem Depotdienst,
- in der Vorbereitung dieser Tätigkeit in Friedenszeiten und
- in der Unterweisung der Invaliden oder deren bedürftigen Hinterbliebenen.
Die Mitgliedschaft wird durch einen Jahresbeitrag erworben, welcher 3 Mark beträgt. Zu Anlaß verschiedener öffentlicher Bekanntmachungen und dank der gütigen Unterstützung der Herren Bürgermeister, amtierender Geistlicher, Ärzte und anderer Männer dieses patriotischen Unternehmens sind bereits über 300 Eingesessene des hiesigen Kreises angemeldet, welche dem vorgenannten Verein und zwar speziell dem Zweigverein vom roten Kreuz zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger für den Kreis Altena beizutreten erklärt haben. Nicht nur diese, sondern alle, welche dem Verein noch beitreten wollen, sind durch öffentliche Einladung zur heutigen konstituierenden Generalversammlung hierher gebeten, um die Feststellung der Statuten und die Wahl des Vorstandes zu bestätigen.
Herr Landrat Dr. Kruse begrüßte die zahlreich Erschienenen auf das Herzlichste und legte der Versammlung in überzeugender Weise die hohe Bedeutung dieses großen patriotischen Unternehmens recht warm ans Herz und ersuchte die Anwesenden, noch recht viele Mitglieder des Vereins zu werben. Nachdem derselbe noch dargelegt, daß der in Lüdenscheid bereits vor 24 Jahren gegründete Lokalverein zum roten Kreuz seine Selbstständigkeit bewahren wolle, wurde das entworfene Statut zum Vortrag gebracht und einstimmig von der Versammlung angenommen. Der Jahresbeitrag wurde auf drei Mark festgesetzt und zugleich bestimmt, daß der Vorstand aus 25 Vereinsmitgliedern bestehen sollte.
In den Vorstand wurden gewählt:
- Herr Landrat Dr. Kruse zu Altena
- Bürgermeister Schmieding zu Altena
- Dr. med. Schaeffer zu Altena
- Pastor Finke zu Altena
- Pastor Cramer zu Altena
- Kommerzienrat Selve zu Altena
- Pastor Flume zu Wiblingwerde
- Müller vom Hagen zu Brenscheidermühle
- Apotheker Scheele zu Plettenberg
- Bürgermeister Posthausen zu Plettenberg
- Gemeindevorsteher Plankemann zu Herscheid
- Pastor Geck zu Meinerzhagen
- Amtsrichter Schmid zu Meinerzhagen
- Pastor Hamecher zu Valbert
- Dr. med. Deisting zu Kierspe
- Gemeindevorsteher Wirth zu Rönsahl
- Landtagsabgeordneter vom Heede zu Haus Heide
- Kaufmann Ernst Wippermann zu Halver
- Rektor Schellewald zu Halver
- Fabrikant Robert Holthaus zu Dahlerbrück
- Fabrikant Ernst Selve zu Augustentahl
- Fabrikant A. Schnepper zu Hellersen
- Pastor Huffelmann zu Neuenrade
- Dr. med. Wiesemann zu Werdohl
- Kommerzienrat J.F. Colsmann zu Werdohl
Das Statut soll in 1.000 Exemplaren angefertigt und jedem Mitglied ein Exemplar desselben behändigt werden. Bei der ersten Aufnahme eines Mitgliedes bzw. bei der Bezahlung des erstmaligen Beitrages soll jedem Mitglied ein Diplom übergeben werden, während die Bezahlung des ferneren Jahresbeitrages gegen eine einfache Quittung des Schatzmeisters erfolgt. Der Entwurf des Diploms wurde vorgelegt und fand den Beifall der Versammlung. Von demselben sollen 1.000 Stück beschafft werden.
v.g.u.
21 Unterschriften
105 Jahre Kreisverband Altena: 1888 - 1993
1888
Die Tätigkeit des Roten Kreuzes in Altena wurde mit dem "Vaterländischen Frauenverein" bereits 1882 bzw. mit dem "Samariterverein" im Jahre 1886 gegründet.
Am 30.06.1888 wurde im Hotel Klincke zu Altena unter dem Vorsitz des Landrath Dr. Kruse ein „Verein zum rothen Kreuz“ gegründet. Der Verein umfaßte den ganzen Kreis Altena, mit Ausnahme der Stadt Lüdenscheid, in welcher bereits seit 1864 ein solcher Verein bestand.
Vorsitzender wurde Landrat Kruse und Pastor Huffelmann aus Neuenrade sein Stellvertreter. Zum Schatzmeister wurde Kommerzienrat Selve und der Altenaer Arzt Dr. Schaeffler zum Schriftführer gewählt.
Die bestehenden Vaterländischen Frauenvereine und Samaritervereine schlossen sich dem neuen Kreisverein an.
Am 18.08.1888 wurde dann die Gründung des Kreisvereins vom „Centralkomite des Preußischen Vereins zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger“ in Berlin genehmigt.
1889
In Altena, Nachrodt, Neuenrade, Werdohl, Plettenberg, Herscheid, Meinerzhagen, Kierspe, Rönsahl, Halver und Schalksmühle wurden unter der Leitung von Ärzten Samariterkurse durchgeführt.
Bei der ersten Hauptversammlung am 04.10.1889 wurde in Lüdenscheid - die Stadt war von allen Orten im Kreisgebiet am besten verkehrsmäßig zu erreichen - der Beschluß gefaßt, in allen Gemeinden Sanitätskolonnen aufzustellen und zur Hilfe für die Bevölkerung Samariter-Apotheken zu beschaffen.
Entsprechend der damaligen Zeit bestand die Tätigkeit des Kreisvereins in erster Linie in der Vorbereitung von humanitärer Hilfeleistung für verwundete und erkrankte Soldaten in einem möglichen Kriegsfall. Dazu gehörte auch die Einrichtung von Lazaretten. Dem Kreisverein gelang es, für diese Zwecke die Schützenhalle in Plettenberg, die Festhalle in Halver sowie die Arbeiterheime von Kommerzienrat Selve in Altena und Bärenstein benutzen zu können.
Die Frauen des „Vaterländischen Frauenverein“ wurden damals im Kochen sowie in der Kranken- und Säuglinspflege ausgebildet. Darüber hinaus verhalfen die Frauenvereine vor allem Kindern mit Hauterkrankungen zu Badekuren.
1891
In Altena, Plettenberg und Nachrodt bestanden bereits Sanitätskolonnen und 12 Orte verfügten über Samariterapotheken.
1896
Bei der Hauptversammlung des Kreisvereins in der Gaststätte Fuelbecke erklärte der Lokalverein Lüdenscheid seine Bereitschaft zum Beitritt in den Kreisverein Altena. Bedingung dafür war, dass sein angesammeltes Vermögen für ein Freibett zugunsten erkrankter Krieger und ihrer Hinterbliebenen im Lüdenscheider Krankenhaus verwendet werde dürfe. Die Hauptversammlung stimmte auch unter dieser Bedingung der Aufnahme Lüdenscheids in den Kreisverein Altena zu.
Da Landrat Dr. Kruse inzwischen versetzt wurde, musste die Versammlung einen neuen Vorsitzenden wählen. Neuer Vorsitzender wurde Landrat Dr. Heydweiller; und sein Stellvertreter Dr. Becker aus Lüdenscheid. Insgesamt gehörten dem aus 25 Personen bestehenden Vorstand nunmehr zwölf Lüdenscheider an.
1897
Der Kreis Altena begann den Bau einer „Volksheilstätte für Lungenkranke“ in Lüdenscheid-Hellersen. Das Gebäude konnte zur Jahrhundertwende seiner Bestimmung übergeben werden.
Neben den, von Henry Dunant, durch Krieg und seine schrecklichen Folgen, vorgesehenen Aufgaben, widmete sich der Kreisverein in den folgenden Jahren mehr und mehr auch um die Belange der zivilen Krankenpflege.
Ab 1902 brach eine andere Zeit an, denn durch die Landesversicherungsanstalt Westfalen traten für kranke Menschen geordnete Verhältnisse bei der Einweisung in Krankenhäuser ein und auch die Anstellung von Gemeindeschwestern wurde möglich.
1901
Am 05. Mai wurde in Kierspe die "Kriegersanitätskolonne vom Roten Kreuz des Kiersper-Landwehr-Vereins" gegründet. Auch in Halver gründete sich aus Mitgliedern des Landwehrvereins eine Sanitätskolonne.
1905
Auf Initiative des Kreisvereins wurde beim Lüdenscheider Krankenhaus eine Kinderheilstätte eingerichtet.
1907
Nach Erreichen einer Einwohnerzahl von über 30.000 schied Lüdenscheid aus dem Landkreis Altena aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. Dennoch blieb der Lokalverein des Roten Kreuzes beim Kreisverein Altena, „da im Kriegsfall beide Vereine sowieso zusammen arbeiten müßten“. Freilich wurde der Name des Kreisverbandes geändert, er lautete jetzt:“Zweigverein vom Roten Kreuz für den Kreis Altena und den Stadtkreis Lüdenscheid“.
1910
Der Zweigverein gab den Anstoß für eine Fürsorgestelle für Tuberkuloseerkrankte in Lüdenscheid.
1911
Am 04. September wurde in Plettenberg der "Frauenverein Eiringhausen" gegründet. 1914 bildeten Männer dort eine Freiwillige Sanitätskolonne.
1912
Im November wurde in Neuenrade eine Freiwillige Sanitätskolonne gegründet.
1913
Am 01. Juli wurde in Brügge-Oberbrügge die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz gegründet.
1914 - 1918:
Am 26. Mai 1914 gründeten 16 Männer die Sanitätskolonne in Werdohl. Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges bestand die Tätigkeit in erster Linie in der Versorgung von Truppentransporten, die per Eisenbahn auf der Ruhr-Sieg-Strecke befördert wurden. Das war fast ausschließlich Aufgabe der Frauen, da die Männer der Sanitätskolonnen durchweg an der Front Dienst taten. In der Folge mußten dann Verwundete in den Hilfslazaretten in den meisten Orten betreut, aber auch Kranke, Witwen und Waisen der Zivilbevölkerung versorgt werden.
Die Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Rot-Kreuz-Gruppen im Landkreis Altena und dem Rot-Kreuz-Verein Stadtkreis Lüdenscheid klappte während der Kriegsjahre hervorragend. Zwischen den Sanitätskolonnen und den Vaterländischen Frauenvereinen bestand stets ein kameradschaftliches Verhältnis, getragen von dem Wollen, in Not befindlichen Menschen zu helfen.
1919
Das Rote Kreuz in Lüdenscheid trennte sich organisatorisch vom Kreis Altena. An der partnerschaftlichen Zusammenarbeit änderte sich jedoch nichts.
In den kommenden Jahren wurde das Rote Kreuz - bedingt durch die Folgen des Krieges und die Nöte der Inflation - mit einer Fülle von humanitären Aufgaben konfrontiert. Der Kreisverband Altena und die ihm angeschlossenen örtlichen Rot-Kreuz-Gemeinschaften haben in dieser Zeit alles Menschenmögliche getan, um Hilfebedürftige, insbesondere alte Menschen und Kinder, nach Kräften zu unterstützen.
Seit der Gründung des „Kreisvereins vom rothen Kreuz“ bestand in der Stadt Altena eine enge Verbindung mit dem „Vaterländischen Frauenverein“ und der Sanitätskolonne. Vielfach sind Männer und Frauen gleichzeitig für das Rote Kreuz auf Kreisebene und im Ortsbereich tätig geworden. Hier sei insbesondere das Wirken des Altenaer Bürgermeisters Büscher, des Bankdirektors Wolf und der Kolonnenführer Julius Deinert und Albert Eckhardt hervorgehoben, die dazu beigetragen haben, dem Roten Kreuz auf Kreisebene ein hohes Ansehen zu verschaffen. Besondere Verdienste erwarben sich in dieser Zeit auch die Ärzte Dr. Hammerschmidt und Dr. Bremer als Kreiskolonnenführer.
1922
Zahlreiche Unfälle beim Bau der Eisenbahn von Meinerzhagen nach Crummenerl waren Veranlassung, daß eine "Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz" in Meinerzhagen gegründet wurde.
1926
In Ohle entstand ein der "Vaterländische Frauenverein"
1928
Am 28. September wurde eine Sanitätskolonne in Nachrodt gegründet.
1932
Die Rotkreuzarbeit in Schalksmühle begann mit der Gründung einer Sanitätskolonne im Ortsteil Hülscheid-Heedfeld.
1935
In Herscheid wurde eine DRK-Gliederung gegründet.
1939 - 1944
Während des Zweiten Weltkrieges waren die Frauen und die wenigen nicht zum Wehrdienst einberufenen Männer in den Rotkreuz-Gemeinschaften aller Gemeinden im Kreis Altena bei der Versorgung von Verwundeten und im Luftschutzdienst eingesetzt. Darüber hinaus wurde jedoch auch die Betreuung vieler hilfebedürftiger Menschen, der Kriegerwitwen und deren Kinder nicht vergessen. Ein feindlicher Luftangriff auf einen Kleinbahnzug im Rahmedetal, bei dem es viele Tote und Verletzte gab, war ein direkter Kriegseinsatz für die Frauen und Männer des heimischen Roten Kreuzes.
1944 - 1950
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lag zunächst auch die Arbeit des Roten Kreuzes darnieder. Angesichts der Not in weiten Kreisen der Bevölkerung und der einsetzenden Flüchtlingsbewegung fanden sich aber schon bald die bewährten Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes wieder zusammen und übernahmen von sich aus Aufgaben und Pflichten , um Menschen in Not zu helfen. Nur auf örtlicher Ebene, damals unter vorläufiger Gestattung durch Dienststellen der Militärregierung, konnte diese Arbeit getan werden. Bewundernswert, wie Männer und Frauen, die selbst oft von den Kriegsfolgen hart betroffen waren, unter dem Zeichen des Roten Kreuzes ihren Dienst für ihre Mitmenschen unter schwierigen Bedingungen wieder aufnahmen. Gerade in dieser Zeit des Elends erwies sich die Hilfeleistung im Zeichen des Roten Kreuzes als besonders segensreich.
Man kann sich heute nur noch schwer vorstellen, daß die Verteilung von Care-Paketen damals für viele Familien geradezu lebenswichtige Bedeutung hatte.
Sobald es ging, bemühte man sich auf Kreisebene im Rahmen des Möglichen um eine Unterstützung der örtlichen Aktivitäten. An die Stelle des Landrates, der früher jeweils den Vorsitz innegehabt hatte, trat nun als Folge einer geänderten Kommunalverfassung der Oberkreisdirektor. Die Geschäftsführung lag in den Händen von Mitarbeitern der Kreisverwaltung. Hier bewährte sich besonders der Kreisamtmann Steinbrecher, der die Aufgabe ehrenamtlich neben seinen Dienstpflichten wahrnahm.
ab 1950
Seit dem Jahr 1950, als Adolf Feuring das Amt des Oberkreisdirektors im damaligen Kreis Altena übernommen hatte, galt sein Bemühen alsbald auch dem Auf- und Ausbau der Rotkreuz-Arbeit. Feuring wurde Vorsitzender des Kreisverbandes, später auch Mitglied im Landesausschuß des Landesverbandes Westfalen-Lippe, der zu dieser Zeit neu gegründet worden war. 35 Jahre hindurch hat Adolf Feuring den Vorsitz im Kreisverband Altena geführt und die Entwicklung in dieser Zeit entscheidend geprägt. Für sein verdienstvolles Wirken gilt ihm der besondere Dank des Kreisverbandes.
Nach dem Zusammenbruch des Jahres 1945 waren im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland neue Landesverbände des Roten Kreuzes entstanden. Am 04. Februar 1950 erfolgte dann die Neugründung des jetzigen Deutschen Roten Kreuzes als Bundesorganisation. Damit war der organisatorische Rahmen geschaffen, um das Deutsche Rote Kreuz z neuen großen Leistungen zu befähigen.
Diesem Ziel diente auch das Bemühen, die örtlichen Aktivitäten der Bereitschaften, der Frauenvereine, der Arbeitskreise und Arbeitsgemeinschaften zusammenzufassen, im jeweiligen Ortsverein. Wo sie noch nicht bestanden, wurden Ortsvereine gegründe, in denen die Rotkreuzarbeit in allen Städten und Gemeinden des Kreises Altena kräftig Auftrieb gewann. Dabei kam den Aufgaben im sozialen Bereich eine immer größere Bedeutung zu.
Neben den großen Erfolgen im Ausbau der Wohlfahrtspflege hat in den Nachkriegsjahren der Suchdienst des Roten Kreuzes eine überaus wichtige Rolle gespielt. Er hat in unzähligen Fällen helfen können, Menschen in Kriegsgefangenschaft und in Lagern aufzufinden, und Familien, die durch Krieg und Vertreibung auseinandergerissen waren, wieder zusammenzuführen.
1966 ging die Trägerschaft des DRK-Kindergarten "Anneliese Pfeiffer" in Ohle vom Ortsverein Ohle in die Trägerschaft des Kreisverbandes über. Der Kindergarten wurde bereits 1956 seiner Bestimmung übergeben.
Einrichtung einer hauptamtlichen Geschäftsstelle
Der Ausbau der Rotkreuzarbeit im Kreisverband Altena machte die Einrichtung einer hauptamtlich besetzten Geschäftsstelle notwendig. Der Kreisvorsitzende Feuring fand in Frau Gertrud Pudlowski eine Kreisgeschäftsführerin, die ihre Aufgaben viele Jahre hindurch bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1981 vorbildlich versehen hat. Er stellte auch erstmals eine hauptamtliche Kraft für die Aufgabe der Ausbildung ein: Frau Charlotte Arlt, später als Leiterin der Ausbildung im gesamten Kreisverband tätig, hat ihre Aufgabe ebenso verdienstvoll versehen. Zu ihnen trat damals Frau Erika Schultz, die neben ihrer Tätigkeit in der Geschäftsstelle ehrenamtlich den Aufbau des Jugendrotkreuz übernahm und jahrelang dessen erfolgreiche Leiterin gewesen ist.
Der Kreisverband konnte mit finanziellen Hilfen, auch von privater Seite, das frühere Wohnhaus in Altena, Lüdenscheider Straße 12, erwerben und verfügte damit nicht nur über Räume für die Kreisgeschäftsführung, sondern vor allem auch für Ausbildungsveranstaltungen, für Sitzungen der Arbeitskreise und des Vorstandes.
Das Haus entwickelte sich zum Mittelpunkt der Arbeit des Kreisverbandes. Nachdem im Jahre 1986 das benachbarte Haus Altena, Lüdenscheider Straße 10 vom Ortsverein Altena erworben und mit Räumen u.a. für Ausbildungszwecke ausgestattet wurde, konnte der Kreisverband Altena bei größeren Ausbildungsvorhaben auch diese Räume mitbenutzen. Hier wurde ein leistungsfähiges Rotkreuz-Zentrum geschaffen.
Im Kreisverband wurde des nun so gehalten, daß den Ortsvereinen weitestgehend Eigenständigkeit in der Rotkreuzarbeit, in der Bestimmung von Schwerpunkten in ihrem Aufgabenbereich, in der Ausstattung der Bereitschaften und Arbeitskreise, auch in der finanziellen Geschäftsabwicklung eingeräumt worden ist. Mit dieser Maßgabe hat der Kreisverband stets die ihm obliegenden Aufgben tatkräftig wahrgenommen. Der Kreisverband ha sich insbesondere in Fragen der Ausbildung aktiv eingeschaltet, die sachgemäße Ausstattung aller Einheiten im Auge behalten und für die Gewährung von Zuschüssen aus Mitteln des Roten Kreuzes und, wenn möglich, der öffentlichen Hand Sorge getragen.
1988
Sehr gut entwickelt hatte sich die Arbeit in den beiden vom Kreisverband betriebenen Kindergärten: Der Kindergarten "Anneliese Pfeiffer" in Plettenberg-Ohle (mit damals 4 Gruppen) und der Kindergarten Schalksmühle-Mathagen (mit damals 2 Gruppen).
Der Kreisverband Altena feierte sein 100-jähriges Jubiläum mit einer Festveranstaltung am 25. Juni 1988 in der Burg Holtzbrinck zu Altena und einer Jubiläumsveranstaltung mit Freundschaftstreffen am 02. Juli 1988 in der Gemeinschaftshalle Herscheid.
1993
Zum 01.01.1993 fusionierte der Kreisverband Altena mit dem Kreisverband Lüdenscheid zum Kreisverband Altena-Lüdenscheid
Ausarbeitung:
Christian Klimpel - 2010
unter Verwendung der Festschrift von1988: 100 Jahre Kreisverband Altena
Gesamtredaktion: Kreisarchivdirektor Dr. Rolf Dieter Kohl
Umschlagentwurf: Wolfgang Funnemann
Bildnachweis: DRK Kreisverband Altena, DRK-Landesverband Westfalen-Lippe, Kreisarchiv des Märkischen Kreises, Museum der Grafschaft Mark, Privatbesitz