
Die Geschichte des DRK-Kreisverbandes Lüdenscheid
Vorgeschichte
1859
Schlacht bei Solferino - Henry Dunant glaubt an die Möglichkeit zur Gründung des Roten Kreuzes.
1863
Gründung des Genfer Hilfscomitees für verwundete Soldaten
1864
Das Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der verwundeten Militärpersonen wird von 12 europäischen Staaten unterzeichnet.
Aufruf des Central-Comitees in Berlin zum Eintritt in den Verein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger
1864 - 1993: 129 Jahre Kreisverband Lüdenscheid
Der ältester Kreisverband in Westfalen-Lippe
1864
Am 06.07.1864 erfolgte eine Aufruf des provisorischen Local-Comitees zur Gründung des Zweigvereins Lüdenscheid zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger.
Am 01.08.1864 wurde dann der Zweigverein Lüdenscheid vom Roten Kreuz Lüdenscheid gegründet. Dem Verein gehörten direkt 172 Mitglieder an, darunter der 1. Vorsitzende Pfarrer Rottmann, der Schriftführer Kreisrichter Meese, der Rendan: Kaufmann Jul. Kugel sowie Ed. Hueck, Nottebohm, J. Lüling, E. Kettling, Joh. Kleine, C. Niederstein, Ew. von der Halle, J. Winkhaus, Th. Lennich, J. Schmidt, Dr. Hasenpat, Wilh. Noelle, Oeneking
Die jährlichen Beiträge belaufen sich auf 82 Thaler.
1866
Am 18.10.1866 wude eine Invalidenkasse gegründet.
Auf Anweisung des Central-Comitees wird der Local-Verein auf den Gefechtsfeldern von Laufach, Frohnhofen und Aschaffenburg, sowie in Lazaretten von Frankfurt am Main eingesetzt.
1869
Genehmigung der Statuten des Zweigvereins Lüdenscheid durch das Central-Comitee des Preußischen Vereins im Felde verwundeter und erkrankter Krieger in Berlin.
1894
Am 04.10.1894 wurde die freiwillige Sanitätskolonne mit zwei Abteilungen zu je 12 Mann und einem Abteilungsführer gegründet. Gewählt wurden: Kommerzienrat Wilhelm Turck zum 1. Vorsitzenden, Sanitätsrat Dr. Gerhardi zum Kolonnenarzt, Heinrich Nöckel zum Kolonnenführer.
1895
Am 05.09.1895 stribt Pastor Friedrich Rottmann
1896
Bei der Hauptversammlung des Kreisvereins in der Gaststätte Fuelbecke erklärte der Lokalverein Lüdenscheid seine Bereitschaft zum Beitritt in den Kreisverein Altena. Bedingung dafür war, dass sein angesammeltes Vermögen für ein Freibett zugunsten erkrankter Krieger und ihrer Hinterbliebenen im Lüdenscheider Krankenhaus verwendet werde dürfe. Die Hauptversammlung stimmte auch unter dieser Bedingung der Aufnahme Lüdenscheids in den Kreisverein Altena zu.
1897
Der Kreis Altena begann den Bau einer „Volksheilstätte für Lungenkranke“ in Lüdenscheid-Hellersen. Das Gebäude konnte zur Jahrhundertwende seiner Bestimmung übergeben werden.
Neben den, von Henry Dunant, durch Krieg und seine schrecklichen Folgen, vorgesehenen Aufgaben, widmete sich der Kreisverein in den folgenden Jahren mehr und mehr auch um die Belange der zivilen Krankenpflege.
Ab 1902 brach eine andere Zeit an, denn durch die Landesversicherungsanstalt Westfalen traten für kranke Menschen geordnete Verhältnisse bei der Einweisung in Krankenhäuser ein und auch die Anstellung von Gemeindeschwestern wurde möglich.
1899
Die Rote-Kreuz-Medaille 3. Klasse wird dem Kolonnenführer Heinrich Nöckel verliehen.
Die "Freiwillige Sanitätskolonne des Lüdenscheider Wehrvereins" im Jahre 1900
1902
Bei der Firma Berg & Nolte an der Heedfelder Straße wird eine Unfallmeldestelle eingerichtet. Eine weitere am Grünewald wird beschlossen.
1903
Am 21.05.1903 fand in Oberbrügge eine Großübung mit den Kolonnen Kierspe und Halver statt.
1905
Auf Initiative des Kreisvereins Altena wurde beim Lüdenscheider Krankenhaus eine Kinderheilstätte eingerichtet. Generalarzt Dr. Port verstarb in diesem Jahr.
1906
Am 16.06.1906 fand eine Großübung in Letmathe statt, an der auch die Nachbarkolonnen aus Altena, Hohenlimburg, Letmathe und Iserlohn teilnahmen. Die Lüdenscheider Kolonne war mit 23 Kameraden beteiligt.
Joh. Seipt wurde als Nachfolger von Heinrich Nöckel zum Kolonnenführer bestellt.
1907
Nach Erreichen einer Einwohnerzahl von über 30.000 schied Lüdenscheid aus dem Landkreis Altena aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. Dennoch blieb der Lokalverein des Roten Kreuzes beim Kreisverein Altena, „da im Kriegsfall beide Vereine sowieso zusammen arbeiten müßten“. Freilich wurde der Name des Kreisverbandes geändert, er lautete jetzt:“Zweigverein vom Roten Kreuz für den Kreis Altena und den Stadtkreis Lüdenscheid“.
1910
Der Zweigverein gab den Anstoß für eine Fürsorgestelle für Tuberkuloseerkrankte in Lüdenscheid.
1911
Sanitätsrat Dr. Gerhardi wird nach 17-jähriger Tätigkeit zum Ehrenarzt ernannt. Als Nachfolger wird Dr. med. Struck zum Kolonnenführer gewählt.
Die 1894 gegründete freiwillige Sanitätskolonne trat aus dem bisher angeschlossenen Wehrverein aus, um auch ungedienten Mitgliedern den Beitritt zu ermöglichen. Unter dem Namen "Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Lüdenscheid" hat sie große Fortschritte gemacht.
1914
Am 22.08.1914 erlassen die Kreisstelle vom Roten Kreuz und die Stadt Lüdenscheid einen Aufruf zur Kriegshilfe. Während der 4jährigen Kriegszeit von 1914-1918 werden 185.723,- Mark an Liebesgaben gesammelt und verausgabt werden.
Am 10.11.1914 veranstaltet die Kreisstelle Lüdenscheid vom Roten Kreuz eine Haussammlung, um notwendige Bekleidungsstücke für Soldaten und Lazarette zu sammeln.
"Tabak- und Weihnachtstag" des Roten Kreuzes am 27.11.1914
1915
Im Mai 1905 werden 6 Kameraden vom Zentralkomitee angefordert und in Galizien (heute Polen / Ukraine) eingesetzt.
1917
Der verdienstvolle Leiter der Liebesgabenstelle, Richard Hueck, erhält die Rote-Kreuz-Medaille II. Klasse.
1919
Am 04.10.1919 wird Hugo Schiffer einstimmig zum 1. Vorsitzenden der freiwilligen Sanitätskolonne gewählt.
Das Rote Kreuz in Lüdenscheid trennte sich organisatorisch vom Kreis Altena. Es werden Stadtverein und Ortsverein vom Roten Kreuz zu Lüdenscheid gegründet. An der partnerschaftlichen Zusammenarbeit änderte sich jedoch nichts.
1921
Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz richtet eine Krankenpflegeniederlage ein.
Am 10.02.1921 wird der Bezirksverband der Sanitätskolonnen für die Kreise Iserlohn-Land, Iserlohn-Stadt, Altena und Lüdenscheid im "Hotel zur Post" zu Letmathe gegründet. Am 17.04.1921 wird der Vorstand für diesen Bezirksverband der Sanitätskolonnen "Märkisch Sauerland" im Saal der Burg Altena gewählt:
- Verbandsvorsitzender: Sanitätsrat Dr. Hammerschmidt, Altena
- stv. Verbandsvorsitzender: Sanitätsrat Dr. Conze, Werdohl
- Schriftführer und Schatzmeister: Kreisamtsdirektor Becker, Altena
Seit dem 1. Bezirksverbandstag in Hohenlimburg wurde zur Entlastung des Schriftführers zum Schatzmeister Kreisausschußinspektor Hackler aus Altena bestellt.
1923
Einrichtung einer Volksküche durch die Freiwillige Sanitätskolonne
1924
Am 21.09.1924 fand der II. Bezirksverbandstag der Sanitätskolonne "Märkisch Sauerland" in Lüdenscheid statt.
Im November 1924 wurde die Freiwillige Sanitätskolonne neu organisiert.
1928
Am 07.10.1928 fand in Lüdenscheid eine Rote-Kreuz-Tagung statt
1932
Gründung der weiblichen Bereitschaft durch Frau Finkbeiner am 20.02.1935
Am 04. und 05.06.1932 fand in Lüdenscheid die 22. Verbandstagungdes Verbandes der Sanitätskolonnen und verwandter Männervereinigungen vom Roten Kreuz der Provinz Westfalen und der Freistaaten Lippe, verbunden mit der 10. Bezirksverbandstagung "Märkisch Sauerland" statt.
1938
Die Bevölkerung wird in Luftschutz-Erste-Hilfe-Lehrgängen geschult.
1939 - 1946
Mit Kriegsausbruch fallen neue soziale Aufgaben an. Insbesondere Betreuung der Soldaten auf Bahnhöfen, in Lazaretten und Soldatenheimen, u.a. in Frankreich, Norwegen und Rußland.
1943 - 1946
Übernahme der Betreuung des Krankentransportes
1945 - 1949
Umstellung auf Friedensarbeit - Wiederaufbau der Bereitschaften. Im Vordergrund der Arbeit stehen Flüchtlings- und Heimkehrerbetreuung.
1949
Am 06.12.1949 wurde das Jugendrotkreuz in Lüdenscheid gegründet.
1954
Am 26.06.1954 wurde das DRK-Heim an der Hochstraße eingeweiht.
1956
Am 08.11.1956 wurde der Frauenarbeitskreis gegründet
1958
Kinderwandern und Kinderspiele werden erstmalig durchgeführt
1961
Ab Februar 1961 wirkte das DRK Lüdenscheid im Katastrophenschutz mit. Dazu wurde ein Zug des regionalen Katastrophenschutz-Sanitätszuges und ein Verpflegungstrupp gestellt.
Zum 100jährigen Jubiläum (1964) des DRK gab es einen feierlichen Umzug, zum dem sich helfer in historischen Uniformen zeigten
1964
feierte der Kreisverband Lüdenscheid sein 100jähriges Bestehen. Am 07. + 08.11.1964 fand die Jubiläumsfeier und die Landesversammlung in Lüdenscheid statt.
1972
Einrichtung und Betrieb einer Senioretagesstätte in Brügge in der ehemaligen Schule Winkhausen und ab dem 01.10.1988 in DRK-eigenen Räumen.
1975
am 01.12.1975 übernahm das DRK den Betrieb eines Kinderspielpavillons auf dem Rathausplatz. Dieser Einkaufs-Kindergarten wurde bis zum 31.12.1983 betrieben.
1976
Am 08.01.1976 berichtete WDR 2 in der Sendung "Treffpunkt Ü-Wagen" mit Carmen Thomas über den Einkaufs-Kindergarten.
Am 01.10.1976 übertrug die Stadt Lüdenscheid dem DRK-Kreisverband Teilaufgaben des öffentlichen Rettungsdienstes.
1977
Ab dem 28.12.1977 bis zum 30.06.1985 übernahm das DRK den Essentransport für die städtischen Alten- und Altenpflegeheime.
1978
Am 01.08.1978 wurde die DRK-Küche im städtischen Gebäude Freiherr-vom-Stein-Str. 27 eingerichtet und in Betrieb genommen.
1979
Am 20.03.1979 übernahm das DRK den Transportdienst von Kindern zum städtischen Kindergarten Brüninghausen.
1982
Mit Jahresbeginn übernahm der DRK-Kreisverband Lüdenscheid den täglichen Krankentransport für das Kreiskrankenhaus Hellersen.
1984
Am 22.03.1984 kaufte das DRK das Betriebsgebäude Hochstraße 28a von der Stadt Lüdenscheid und errichtete anschließend eine Kfz.-Werkstatt sowie Garagen. Außerdem wurde mit der Stadt ein Erbbaurechtsvertrag über das Grundstück Hochstraße 30 bis zum Jahre 2052 abgeschlossen.
1986 / 1987
Erweiterung des Betriebsgebäudes Hochstraße 28a durch Anbau einer Doppelgarage und eines Depots für Krankenpflegeartikel.
1987
Am 30.06.1987 kaufte das DRK ein unbebautes Grundstück in Größe von 591qm an der Volmestraße 117a in Brügge. Zwischen dem 28.10.1987 und dem 30.09.1988 entstand dort ein Neubau für die Bereitschaft Brügge und eine Seniorentagesstätte.
1988
Am 12.11.1988 feierte die DRK-Bereitschaft Brügge ihr 75-jähriges Bestehen und die festliche Einweihung des neuen DRK-Heimes.
1989
125 Jahre DRK in Lüdenscheid
1993
Zum 01.01.1993 fusionierte der Kreisverband Lüdenscheid mit dem Kreisverband Altena zum Kreisverband Altena-Lüdenscheid
Ausarbeitung: Christian Klimpel - 2010
unter Verwendung der Festschrift von 1989: 125 Jahre Rotes Kreuz Lüdenscheid
Text und Inhalt: Horst G. Beutel, Dieter Hohaus
Grafik und Layout: Roger Thomé